Samstag, 28. Februar 2009

Liebeserklärung zu den Megalo-Metropolen

MEGALO-METROPOLEN, JE VOUS AIME...

  Ob schriftlich oder mit einer Leinwand, ob auf einem Gemälde oder für einen Tanz werden die Megastädte verherrlicht und inspirieren  immer noch. Letztes Werk : der Film NY, I love you von dem selben Regisseur wie Paris, je t'aime, läuft momentan im amerikanischen Kino. In einigen Monaten wird er in Europa laufen.

Paris, je t'aime


   Der Film Paris, je t'aime sammelt Schauspieler aus der ganzen Welt (vor allem Franzosen, Engländer und Amerikaner). Unter den 21 Regisseuren, die an diesem Projekt teilgenommen haben, sind einige berühmte Schauspieler, die zum ersten Mal die Rolle des Regisseurs übernehemen, wie Gérard Depardieu. Die Mehrheit der Regisseure ist weltweit berühmt: z.B. Joel und Ethan Cohen, Alphonso Cuarón, Walter Salles oder Gus Van Sant. Der Film wurde zum ersten Mal im Festival von Cannes am 18. Mai 2006 vorgestellt, indem er die Kategorie Un Certain Regard eröffnete.
   Er teilt sich in 18 Kuzfilme, die in einem der 20 Pariser Arrondissements stattfinden. Es wurde so geplant, dass jeder Kuzfilm einem Arrondissement entspricht. Jedoch wurden schliesslich zwei (le XVe et le XIe)  nicht integriert, da sie zum gesamten Film nicht richtig passen konnten.
  Wenn ihr  den Film nicht gesehen habt, könnt ihr die folgenden Kurzvorstellungen lesen und die entsprechenden Ausschnitte auf youtube schauen.

° Quais de Seine = IVe arrondissement
Während ein junger Mann mit zwei Freunden rumhängt, die über alle spotten, befreundet er sich mit einer Moslemin.
° Le Marais = IVe arrondissement
Ein junger Klient (Gaspard Ulliel) wird von einem jungen Angestellten einer Druckerei gereizt. Er versucht, ihm zu erklären, dass er davon überzeugt ist, er sei seine verwandte Seele. Er bemerkt nicht, dass der andere wenig französisch versteht.
° Tuileries = Ier arrondissement
Ein komischer Ausschnitt : ein amerikanischer Tourist wartet in der U-Bahn Station les Tuileries und steht mitten im Streit eines jungen Paares. 


Ein Mann hat vor, seine Frau zu verlassen und mit seiner jüngeren Geliebten zu fliehen. Er entscheidet, mit seiner Frau zu bleiben, weil sie ihm sagt, sie sei schwerkrank und werde bald sterben.  Er verliebt sich in sie wie zum ersten Mal. 

Ein Junge erklärt, wie seine Eltern, beide Mimiker, sich im Gefängnis kennengelernt haben und  sich ineinander verliebt haben.

Ein Nigrer, der wegen eines Messerstriches verletzt ist, bittet eine Krankenschwer darum, ins Café mit ihm zu gehen. Man versteht dann, dass es für ihn die Liebe auf den ersten Blick war. Wenn sich die Krankenschwester schliesslich daran erinnert und einen Kaffee bekommt, ist er schon gestorben.

Eine Schauspielerin (Natalie Portman) ruft ihren Freund an, um ihn zu verlassen. Da denkt er an die Entwicklung und das wahrscheinliche Ende ihrer Beziehung.

  Dieser Film spiegelt zweckmässig der Realität einer grossen und multikulturellen Stadt wie Paris wider : von dem "charmante" Muslimen Fräulein, das mit seinem Grossvater in die Moschee geht, zum schwarzen Immigranten oder zum Blinden werden alle Pariser betroffen. Die Realität ist gewalttätig, das Leben schwer und gerade deswegen sind die Liebesgeschichten schön und unsicher. Welche Stadt konnte besser als die Stadt der LIebe als Spielort dieses Filmes dienen ? Die Liebe wird durch die Kuzfilme verschleiert, ans Licht gebracht, "ausgetrocknet", neu erfunden oder geschwächt. Die Stadt von Paris entdeckt man wieder und schnell erliegt man dieser Liebeserklärung zu Paris und dieser Erklärung über die Liebe in Paris.

New York, I love you


Vorschau


Im Programm : zwei Kurzfilme von fünf Minuten, die eine Liebebegegnung in einem der fünf Viertel der Big Apple erzählen. Noch einmal sammelt das Projekt welweit berühmte Regisseure (aus Europa z.B. Yvan Attal und Fathi Akin) und Stars (unter anderen Natalie Portman, Scarlett johansson, Hayden Christensen, Orlando Bloom oder auch Isabelle Adjani).







Rachel Bilson, Hayden Christensen und Orlando Bloom beim Drehen...


Städte, ich liebe euch


CITIES


You can learn everything about a city by watching its people


The speed they move tells you the cities attitude

fast, they run from life

slow, they observe it

the way they greet you

if they greet you

tells you what they think about man kind

friendly, they have hope

intreverted, their hope is lost

Their Height

tall, there's plenty of good food

with diners on each block

small, too many coffee shops


If the city has bridges

its people want to travel

If it has walls

its people want to stay

If the city has art

its people can find beauty in their city

If the city has sky scrappers

its people want to find beauty from their watch towers


The more people a city has

The more opportunity the city has


The more people a city has

The more ideas the city has


The more people a city has

The more history the city has


The more people a city has

The more war the city has


The more war a city has

The less people the city sees


Don't let the People destroy your City

because the City will destroy your People


The more people a city has

The more love the city has


The more love a city has

The more people the city has


The People produce their Cities

The People make their Cities

The People love their Cities

and the Cities produce their people

and the Cities make their people

and the Cities love their people


John Dohoney


Baudelaire und die moderne Stadt

   Baudelaire kannte Paris unglaublich gut. Das Leben des Dichters kann man nur begreifen, wenn man bedenkt, dass er in einer solchen Hauptstadt gelebt hat. Die moderne Stadt, die er beschreibt, zeigt, wie tief er an städtischen Orten hängt.

Der Dichter ist ein erfahrener Zeuge der Pariser Atmosphäre. Baudelaires Paris ist nicht unbedingt unterschiedlich von der Stadt, in der die Pariser des 21. Jahrhunderts leben. Durch seine Schrifte hat er sich als Vorreiter durchgesetzt. Es geht um die ersten Symptome der verwirrten Einwohner unserer "Megalo-Metropolen", anonymer Schattenbilder, die in einem Massenkonsum und einem Geldreich verloren sind. 

In der Preface der Petits Poèmes en prose erklärt Baudelaire die Verbindung zwischen dieser Schreibweise und der grossen Stadt und warum er die Entscheidung getroffen hat, eine poetische Prose auszuwählen.


" A Arsène Houssaye

(...)

J'ai une petite confession à vous faire. C'est en feuilletant, pour la vingtième fois au moins, le fameux Gaspard de la Nuit, d'Aloysius Bertrand (un livre connu de vous, de moi et de quelques-uns de nos amis, n'a-t-il pas tous les droits à être appelé fameux?) que l'idée m'est venue de tenter quelque chose d'analogue, et d'appliquer à la description de la vie moderne, ou plutôt d'une vie moderne et plus abstraite, le procédé qu'il avait appliqué à la peinture de la vie ancienne, si étrangement pittoresque.

Quel est celui de nous qui n'a pas, dans ses jours d'ambition, rêvé le miracle d'une prose poétique, musicale sans rythme et sans rime, assez souple et assez heurtée pour s'adapter aux mouvements lyriques de l'âme, aux ondulations de la rêverie, aux soubresauts de la conscience?

C'est surtout de la fréquentation des villes énormes, c'est du croisement de leurs innombrables rapports que naît cet idéal obsédant. Vous-même, mon cher ami, n'avez-vous pas tenté de traduire en une chanson le cri strident du Vitrier, et d'exprimer dans une prose lyrique toutes les désolantes suggestions que ce cri envoie jusqu'aux mansardes, à travers les plus hautes brumes de la rue?

(....)


Votre bien affectionné,

C. B."


 Dieses Buch besteht aus diversen poetischen Überlegungen, die nur durch eine gemeinsame Ästhetik 

und die Einheit des Ortes verlinkt werden. Dieses Thema werden wir bald noch mal besprechen : mit einem Artikel über den "Paris von Baudelaire" und den "Baudelaire aus Paris".

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